Ein Mann im Aufbruch

Ein Mann berichtet aus seiner Eheberatung: Ich bin selbständig erwerbend, seit 17 Jahren verheiratet und Vater von 4 Kindern.

Was ich vor Jahren in unserer Ehe erfuhr, löste bei mir eine sehr tiefe Krise aus. Anfangs meinte ich kein so grosses Problem zu sehen und dies mit meiner Frau schon lösen zu können. Mit der Zeit merkte ich meine grossen Schwierigkeiten damit umzugehen. In vielen Gesprächen versuchten wir, meine Enttäuschung aufzuarbeiten, und zwei Mal nahmen wir Eheberatung in Anspruch. Doch aus terminlichen Gründen oder weil wir uns wieder versöhnten und meinten, es komme wieder gut, kam dieses Vorhaben nicht zu standen.

In den folgenden Jahren gab es immer wieder Hochs und Tiefs, wie Wellen kamen und gingen sie. Ich versuchte, das Vergangene zu verarbeiten, war manchmal der Meinung, jetzt sei es geraten, wurde jedoch von meinem Unvermögen zu verzeihen immer wieder eingeholt. Manchmal führte ich mich wie ein Pharisäer auf und merkte gar nicht, wie schwer meine Frau litt. Dieser Druck veranlasste uns halt doch wieder eine Eheberatung aufzusuchen und da Herr Probst uns empfohlen wurde, landeten wir bei ihm.

So fuhren wir zur ersten Sitzung mit verhaltener Erwartung und Hoffnung. Es wurden mehrere! Manchmal hatten wir Zweifel, ein andermal wieder Zuversicht, dass wir es schaffen könnten.

Ich hatte sehr Mühe mit mir selber, fand keinen Frieden mit mir und Gott. Mir wurde bald auch klar, dass ich in meinem bisherigen Leben noch keine schwerwiegendere Situation hatte, in welcher ich bewusst vergeben musste. Wie etwas gänzlich Neues kam es mir vor. Leider brachte auch diese Erkenntnis für mich noch nicht die Einsicht, etwas an meinem Verhalten zu ändern.

Erst eine für uns beide fast nicht mehr vermeidbare Trennung war genügend Auslöser, nochmals über alles nachzudenken. Intensive Gespräche, viele Gebete und die Zuversicht von Herrn Probst, dass noch nicht alles verloren sei, gaben mir einen kleinen Funken Hoffnung. Entscheidend war dann eine Predigt, in der genau meine Situation geschildert wurde (ohne dass der Pfarrer etwas von meinen Problemen wusste) und zwei Einzelsitzungen mit Herr Probst, welche mich verstehen liessen, dass "Vergebung" nicht einfach "vergeben" ist! Dazu kommt auch die Schwerarbeit nach der Vergebung in Form von Verarbeitung. Auch mein Entschluss, vermehrt in der Bibel zu lesen und sie als Hilfe für meine Enttäuschung zu benutzen, hat mitgeholfen, dass endlich Frieden in mir einzog. Wie ein Puzzle hat Gott wunderbar gearbeitet. Wir schöpfen daraus grosse Hoffnung für unsere Zukunft.

Ich möchte Ehepaare mit Problemen ermuntern, eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Speziell die Männer möchte ich zusprechen: wagt es! Für uns wurde klar, dass "einander weh tun" und "sich nicht verstehen" oft unnötig wäre, wenn die Probleme mit einer professionellen Beratung früher angepackt würden.

Abschliessend:
„Dort, wo des Herrn Geist ist, ist Freiheit“. Etliche Probleme in unserem ehelichen Zusammensein hatten ihre Wurzeln in der Unfreiheit. Gott ermahnt uns durch die Bibel, uns gegenseitig viel Freiheit zu lassen und nicht einzuengen!

Ich möchte Herrn Probst für seine Geduld und kompetente Begleitung recht herzlich danken. Ihm und Ihnen, liebe Leser, wünsche ich alles Gute und Gottes Segen in der Familie und bei der Arbeit.Ein Mann im Aufbruch